Prof. Dr. Simon Kempny, LL.M., beleuchtet anhand der im Bundesarchiv lagernden Verfahrensakten, die in Ablichtungen auszugsweise gezeigt werden, in welchem Ausmaße der Reichsfinanzhof, der Vorgänger des heutigen Bundesfinanzhofes, sich in der Zeit zwischen 1933 und 1945 schuldig gemacht hat. So hing der Ausgang eines Steuerprozesses im „Dritten Reich“ kaum noch von der Gesetzeslage, sondern vielmehr davon ab, ob der Kläger zu den durch die Machthaber Verfolgten gehörte, beispielsweise Jude war. Prof. Kempny schildert dazu seine rechtsgebietsübergreifenden methodischen Überlegungen zum Umgang mit dem Begriff des „Unrechtsurteils“.
Das Kolloquium findet am 25. Juni 2019, 18:00–20:00 Uhr, im Tagungsraum (R 004) des Seminargebäudes statt. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerinnenzahl und Teilnehmerzahl wird um Anmeldung (steuerrecht(at)uni-koeln.de) gebeten. Die Veranstalterinnen und Veranstalter laden im Anschluss zu einem kleinen Umtrunk ein.