Dekan Prof. Dr. Christian Rolfs begrüßte im vollbesetzten Neuen Senatssaal zahlreiche aktuelle und ehemalige Fakultätskollegen sowie akademische und private Weggefährten von Michael Sachs. Er blickte gemeinsam mit weiteren Rednern auf die fünfzig Semester Jura zurück, die der Student und Professor Michael Sachs an der Universität zu Köln verbrachte. Hier nahm er vor 55 Jahren, zum Wintersemester 1969/70, das Studium der Rechtswissenschaften auf. Vier Jahre später folgte bereits das erste Examen. Es schlossen sich die Promotion und nach dem Referendariat die Habilitation bei Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Klaus Stern an. Nach Vertretungen in Saarbrücken und Augsburg war Professor Sachs als Universitätsprofessor in Augsburg, Potsdam und Düsseldorf tätig, bevor er 2001 an seine Alma Mater zurückkehrte. Er bekleidete den Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht und wurde einer der Direktoren des Instituts für Deutsches und Europäisches Wissenschaftsrecht.
Prof. Dr. Christian von Coelln erinnerte in einer mitfühlenden Laudatio an den herausragenden Wissenschaftler, wunderbaren Kollegen und seinen guten Freund, dessen früher Tod eine große Lücke in die Reihen der Fakultät gerissen habe. Drei Merkmale zeichneten ihn besonders aus: seine Präzision und Genauigkeit in der Arbeit mit dem Recht, sein Fleiß und seine immer wieder gelobte Bescheidenheit. Anschließend stellte Professor von Coelln gemeinsam mit den Mitherausgebern Frau Prof’in Dr. Dr. h.c. Dr. h.c. Angelika Nußberger M.A., Herrn Prof. Dr. Bernhard Kempen und Herrn Prof. Dr. Kay Windthorst die 42 Beiträge der Gedächtnisschrift für Michael Sachs mit dem Titel „Konsistenz und Dogmatik des Rechts“ vor. Eine passendere Überschrift hätte es für den „Meister der Rechtsdogmatik“ (so Frau Professorin Nußberger in ihrem Nachruf für das JöR) wohl nicht geben können. Die Forschungsschwerpunkte von Professor Sachs spiegeln sich in vielen der häufig persönlichen Beiträge wider, die sowohl aktuelle Diskussionen als auch dogmatische Grundsatzfragen aufgreifen. Die Herausgeber dankten dem Verlag C.H. Beck, der die über 750-seitige Gedächtnisschrift maßgeblich ermöglicht hat.
Die unterschiedlichen Perspektiven des Menschen Michael Sachs würdigten schließlich Dr. Rolf-Georg Müller vom Verlag C.H. Beck, sein Schüler Professor Windthorst und sein langjähriger Mitarbeiter Kaplan Dr. Christian Jasper. Dr. Rolf-Georg Müller betonte die langjährige, hervorragende Zusammenarbeit bei dem von Michael Sachs begründeten und nach ihm benannten Grundgesetz-Kommentar sowie von ihm mitherausgegebenen VwVfG-Kommentar. Professor Windthorst und Dr. Christian Jasper zollten ihrem akademischen Lehrer und ehemaligen Chef höchste Anerkennung für die fachliche Ausbildung sowie menschliche Bescheidenheit. Alle Redner der Gedächtnisfeier betonten die Leidenschaft von Michael Sachs für den Fußball. Sowohl die fast immer erfolgreiche Teilnahme am jährlichen Fakultätsfußballturnier, das nun mit Sachs Law Soccer Cup seinen Namen trägt, als auch „sein“ MSV Duisburg lagen ihm besonders am Herzen. Daher bildete das gemeinsame Public Viewing des EM-Eröffnungsspiels Deutschland gegen Schottland zwar einen für eine Gedächtnisfeier ungewöhnlichen, für diejenige für Michael Sachs aber idealen Abschluss, um mit „seinem“ Bier König Pilsener auf ihn anzustoßen.
Die Rechtswissenschaftliche Fakultät wird dem Wissenschaftler und Menschen Michael Sachs ein ehrendes Andenken bewahren, zu dem die Gedächtnisschrift einen bescheidenen Beitrag leisten mag.
Bericht: Jannik Klein