„Die Professor*innen, die diesen Studiengang gegründet haben, haben uns die unglaubliche Gelegenheit gegeben, zwei Rechtssysteme und ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede kennenzulernen, und uns auch die Möglichkeit gegeben, unsere zukünftigen Karrieren sowohl in Deutschland als auch in Italien und möglicherweise auch in anderen europäischen und nichteuropäischen Ländern fortzusetzen. Uns Studierenden begegneten sie immer mit Wohlwollen und Verständnis und standen uns stets zur Seite, wenn wir Unterstützung brauchten. Ihr Engagement und ihre Hingabe sind eine Inspiration für uns alle.“
Diesen Dank sprachen Studierende der Köln-Florenz-Studiengänge auf der akademischen Feier zu Ehren der Absolvent*innen des Deutsch-Italienischen Bachelor- und Masterstudiengangs Rechtswissenschaften aus. Die Abschlussfeier fand am 13. Mai 2023 um 18:00 Uhr mit über 80 Teilnehmer*innen im Neuen Senaatssaal des Hauptgebäudes der Universität zu Köln statt. Neben den Absolvent*innen des Bachelor- und Masterstudiengangs waren ihre Familien und Freund*innen sowie Professor*innen und Mitarbeitende der Universitäten Florenz und Köln anwesend. Im Anschluss fand ein Umtrunk im Dozierendenzimmer statt, bei dem sich Professor*innen, Studierende sowie die Absolvent*innen und Ihre Familien zum Austausch zusammenfanden.
Zur Eröffnung hieß Dekan Prof. Dr. Bernhard Kempen die Absolvent*innen sowie deren Angehörige willkommen und gratulierte zum erfolgreichen Abschluss des Studiums. Im Anschluss unterstrich der Programmbeauftrage des Studiengangs auf Seiten der Universität zu Köln, Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz-Peter Mansel, in seinem Grußwort die großen Erfolge, die der Studiengang zu verzeichnen hat und die überdurchschnittlichen Leistungen der Absolvent*innen trotz der Herausforderungen, die von den Studierenden ab dem Beginn des Studiums von zwei Rechtssystemen, insbesondere auch aufgrund der COVID19-Pandemie, zu bewältigen waren. Herr Professor Mansel würdigte die Abschlüsse als Ergebnis der wertvollen und fruchtbaren Kooperation zwischen Köln und Florenz und betonte, wie wichtig die Zusammenarbeit auch künftig sein wird. Er gratulierte den Studierenden zu ihren bemerkenswerten Erfolgen. Denn von den sechzehn Absolvent*innen des vierten Jahrganges des Bachelorstudiengangs hatten neun, von den achtzehn Absolvent*innen des dritten Jahrganges des Masterstudiengangs bemerkenswerte sechzehn Absolvent*innen das Studium in der Regelstudienzeit beendet.
Die Programmbeauftragte des Studiengangs auf Seiten der Universität Florenz, Frau Professorin Albanese, überbrachte die Grüße der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Florenz. Sie lobte die hervorragenden Studienleistungen der Absolvent*innen, die den Erfolg des Programms bestätigen und untermauerte die grundlegenden Ziele des Studiengangs, den Absolvent*innen durch eine gemeinsame Ausbildung Mittel an die Hand zu geben, die Isolierung des Rechts innerhalb der nationalen Grenzen zu durchbrechen. Sie merkte an, dass die Erfolge der Absolvent*innen auch Erfolge für die Universitäten selbst sind - im Laufe der Jahre sei der Studiengang immer mit großem Engagement, mit großer Harmonie und Freundschaft zwischen den Professor*innen und Mitarbeitenden gewachsen, in dem gemeinsam daran gearbeitet wurde, Hindernisse zu überwinden und Lösungen für Probleme zu finden, die oft gerade aus den Unterschieden in unseren Rechtssystemen entstehen.
Im Anschluss wurden die Gäste von Vertreter*innen der Studierendenschaft durch die gemeinsame Studienzeit geleitet. Zunächst bedankten sich Alessandro Rigacci und Massimiliano Bocchio als Vertreter des deutsch-italienischen Juristenvereins DIR e.V. bei allen Professor*innen und den Studierenden für die gemeinsame Zeit. Sie hoben den Erfolg einer Vielzahl von gemeinsamen Projekten im letzten Jahr hervor, insbesondere des gemeinsame Reise nach Brüssel, der regelmäßigen Informationstreffen, sowie der Veranstaltungen mit Anwaltskanzleien, die grenzüberschreitend im deutschen und italienischen Recht tätig sind. Sie betonten, dass die Studierenden durch die gegenseitige Hilfe und Unterstützung viel mehr als einen Abschluss und Titel für den Lebenslauf gewonnen haben, nämlich auch, frei nach dem Dichter Pascoli – sich gegenseitig ein sicheres Nest zu sein.
Tanja Hilpold hielt die Absolvent*innenrede für die Bachelorabsolvent*innen. Sie erinnerten sich mithilfe des „Stufengedichts“ von Hermann Hesse an die schönen Zeiten in Florenz und Köln, die 1000seitigen Lehrbücher und an den Zauber, der die Studierenden in Florenz erfasste und sich in Köln erneuerte. Sie hob insbesondere die hochmotivierten Professorinnen und Professoren aus Florenz und Köln hervor, die die Studierenden nach Kräften unterstützt und gefördert und damit durchgehend die Motivation hochgehalten haben.
Sabina Del Mela und Matilde Francone sprachen als Absolventinnen des Deutsch-Italienischen Masterstudiengangs in ihrer Abschlussrede von der Vermischung des Glücks, ein Kapitel abgeschlossen zu haben, mit der Wehmut, zu wissen, dass die geteilten und gelebten Erfahrungen nur noch wertvolle Erinnerungen sein werden. Sie hoben die Internationalität, die dieser Studiengang lebt, hervor. Die Erfahrung, in zwei Ländern zu studieren, habe die Studierenden nicht nur beruflich, sondern auch privat enorm bereichert. Von Ausflügen in Santo Spirito zu denen in Ehrenfeld, von Fragen zum Gesetzgebungsverfahren zu denen zum Gutachtenstil, von der Unsicherheit über die Wahl des Studiengangs zum Absolvent und der Absolventin der italienischen und deutschen Rechtswissenschaft: Die Studierenden waren sich gegenseitig stets die besten Teamkolleg*innen. Unter den Absolvent*innen sind heute diejenigen, die in den Niederlanden, Luxemburg, Deutschland, der Schweiz und Italien leben und arbeiten – oder, wie Sabina Del Mela es ausdrückte: „Leute, wir erobern, 'friedlich', Europa.“
Einen besonderen Dank sprachen alle Redner*innen den Professor*innen aus Florenz und Köln aus, die erst durch ihre Lehre und Betreuung der Arbeiten der Studierenden diesen Studiengang ermöglichen, sowie den Programmbeauftragten Frau Professorin Albanese und Herrn Professor Mansel und den beiden Studiengangsbüros in Köln und Florenz für ihr unermüdliches Engagement.
„Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!“, mit dem Schlusssatz des Stufengedichts beendete Tanja Hilpold ihre Rede: Es sei ihr erlaubt, mit einem leicht paraphrasierten Satz zu schließen: „Wohlan denn Herz, nimm Abschied und bleib verbunden“.
Bericht von Julia Göttert, Zentrum für Internationale Beziehungen der Rechtswissenschaftlichen Fakultät