Vom 22.7. bis 29.7.2018 fand am Institut für Strafrecht und Strafprozessrecht eine „Georgian-German Summer School on Criminal Law“ statt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Paul Waßmer wurden Studierende der University of Georgia (Tiflis) und der Staatlichen Universität Tiflis mit den Grundzügen des deutschen, europäischen und internationalen Strafrechts vertraut gemacht. Anlass gab die Tatsache, dass die EU mit Georgien im Jahr 2014 ein Assoziierungsabkommen geschlossen hatte, das im Juli 2016 in Kraft getreten ist. Ziel des Abkommens ist nicht nur die Stärkung von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten in Georgien, sondern insbesondere auch die Übernahme rechtlicher Standards. Hierzu wird es notwendig sein, dass Georgien die europäischen und internationalen Vorgaben zum Strafrecht übernimmt. Die englischsprachige Summer School wurde gefördert von der University of Georgia (Tiflis), der Universität zu Köln und dem Institut für Strafrecht und Strafprozessrecht.
Nach einer Einführung in das deutsche, europäische und internationale Strafrecht vertieften die Dozenten ausgewählte Einzelaspekte in Theorie und Praxis. So stellte im Bereich des europäischen Strafrechts zum einen Prof. Waßmer den Schutz des Euro vor Fälschungen dar, während Prof. Marco Gercke auf die Rechtsinstrumente zum Cybercrime und die Initiativen zur Child Online Protection einging. Im Bereich des internationalen Strafrechts erörterte Prof. Bachana Jishkariani (Tiflis) die Befassung des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) in Den Haag mit dem russisch-georgischen Krieg des Jahres 2008. Dr. Lars Berster widmete sich dem Verbrechen des Völkermordes.
Auch die gesellschaftliche Seite kam nicht zu kurz. Die georgischen Studierenden wurden auf Touren nicht nur mit vielen Kölner Sehenswürdigkeiten und der Universität zu Köln vertraut gemacht, sondern hatten auch die Gelegenheit, den legendären „Barbarastollen“ zu besichtigen. Hierbei handelt es sich um ein Schaubergwerk, das sich in einem Keller unter dem Hauptgebäude befindet. Weiter wurde Schloss Augustusburg im nahegelegenen Brühl besucht, das zu den bedeutendsten Bauwerken des Barocks und Rokokos in Deutschland und zu den UNESCO-Welterbestätten zählt. Für das leibliche Wohl sorgten Besuche in kölschen Brauhäusern und Biergärten.