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Erster Platz beim Moot Court im Strafrecht

Das Kölner Team holt den MCS 2020 an unsere Universität!

Am 17. Mai 2019 fand der erste deutschlandweite Moot Court im Strafrecht an der Universität Leipzig statt. Zehn Universitäten aus ganz Deutschland traten dazu an. Nach einer spannenden letzten Verhandlung vor Richtern des BGH konnte das Kölner Team das Finale für sich entscheiden. Nun darf die Universität zu Köln den MCS 2020 ausrichten.
Während Moot Courts im zivilrechtlichen Bereich seit einiger Zeit einen festen Bestandteil des studentischen Lebens bilden, haben sie sich im Strafrecht, mit Ausnahme des Völkerstrafrechts, bisher nicht durchsetzen können. Umso erfreulicher ist es daher, dass Frau Professorin Elisa Hoven und ihr Team von der Universität Leipzig mit der Unterstützung der Universität Potsdam nun den ersten bundesweiten Moot Court Strafrecht ins Leben gerufen haben. Er bietet Studierenden die Möglichkeit, im Studium gewonnene Erkenntnisse praktisch anzuwenden.

Der Startschuss fiel am 01.02.2019 mit der Ausgabe des fiktiven Sachverhalts, der unter anderem Fragen zu internen Untersuchungen in einer Klinik sowie zum neuen Sexualstrafrecht aufwarf. Die Teams der verschiedenen Universitäten hatten nun die Aufgabe, den Fall juristisch aufzuarbeiten und ein Plädoyer aus Sicht der Verteidigung sowie der Staatsanwaltschaft zu entwerfen. An der Universität zu Köln erhielten acht Studierende die Möglichkeit, an dem Moot Court teilzunehmen. Nach einer gemeinsamen zweimonatigen Vorbereitungszeit wurde im Rahmen eines internen Vorentscheids das finale Team für Leipzig zusammengestellt: Hannah Baumeister und Konstantin Hartwig sollten das Plädoyer der Anklage übernehmen, Johann Neukirch und Jin Jenny Ye wurden als Vertreter der Staatsanwaltschaft ausgewählt. Die Durchführung des Vorentscheids und die Betreuung des Teams übernahmen Frau Professorin Frauke Rostalski, Herr Professor Thomas Weigend sowie Frau Joana Schneider, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtsvergleichung.

Am Morgen des 17. Mai versammelten sich die Teams und ihre Mentoren an der Universität Leipzig für eine begrüßende Ansprache und die Auslosung der Vorrunde. In der Vorrunde sollte die Anklage der Universität zu Köln gegen den Gastgeber, die Universität Leipzig, antreten und die Verteidigung gegen den Co-Ausrichter des MCS 2019, die Universität Potsdam. Mit diesem schweren Los startete die erste Runde. Richter und Richterinnen des Landgerichts Leipzig und Strafverteidiger und Strafverteidigerinnen fungierten als Jury. Herr Neukirch und Frau Ye hielten ihre Plädoyers souverän, ließen sich durch Rückfragen nicht aus dem Konzept bringen und konnten mit einer durchdachten Replik punkten. Auch Frau Baumeister und Herr Hartwig meisterten die Plädoyers in der zweiten Runde überzeugend und ließen sich durch weitgreifende Fragen nicht irritieren. Auf die Mittagspause und eine lange Beratung der Jury folgte die freudige und verdiente Nachricht: Das Kölner Team zieht ins Finale ein. Antreten sollte die Anklage der Universität zu Köln gegen die Verteidigung der Universität Augsburg. Nach einem gemeinsamen Weg ins Landgericht nahmen alle im Schwurgerichtssaal Platz. Die Final-Teams traten diesmal in schwarzen Roben vor Richtern des BGH auf. Herr Neukirch und Frau Ye ließen sich von der beeindruckenden Kulisse des Saales und auch durch die zahlreichen Zuschauer nicht aus der Ruhe bringen. Doch auch das Team aus Augsburg überzeugte – so war keine Tendenz erkennbar. Nach einer kurzen Beratungszeit erklärten die drei Richter: Zwar habe es sich um ein Kopf-an-Kopf-Rennen gehandelt, letztendlich setzte sich aber das Team der Universität zu Köln durch und sicherte sich den ersten Platz.

Abgerundet wurde dieser schöne Tag von einer Abendveranstaltung mit Sekt und kleinen Häppchen, einem Gastvortrag von Frau Sabine Rückert, stellv. Chefredakteurin der ZEIT, und der Siegerehrung. Die Gewinnerinnen und Gewinner freuten sich über Buchpreise und ein Jahres-Abo der JuS. Für den Lehrstuhl und die Universität zu Köln hingegen gab es einen ganz besonderen Preis: 2020 wird der bundesweite Moot Court im Strafrecht an der Universität des Gewinner- Teams und damit an der Universität zu Köln stattfinden.
Die Teilnahme hat sich jedoch auch unabhängig von dem erfolgreichen Ende gelohnt: Besonders die hervorragende Organisation sorgte dafür, dass der Moot Court im Strafrecht großen Spaß gemacht hat und für alle eine wunderbare Erfahrung war.