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Legal Tech Lab Cologne

Das Legal Tech Lab Cologne blickt zurück auf das erste Jahr seines Bestehens.

Bild: Ulrike Kersting

Fast genau ein Jahr ist vergangen seit der Gründung des Legal Tech Lab Cologne, einer studentischen Hochschulgruppe aus Angehörigen der juristischen Fakultät und technischer Fachrichtungen, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Digitalisierung des Rechts zu begleiten und mitzugestalten. Das erste Jahr stand dabei vor allem im Zeichen zweier großer Projekte: Talking Legal Tech und Smart Sentencing.

Talking Legal Tech ist ein Podcast, der all diejenigen erreichen soll, die morgens auf dem Weg zur Uni oder zur Arbeit mit dem Legal Tech Lab Cologne gemeinsam in kurzen Folgen die bunte Welt des Legal Tech erforschen wollen. Es soll unterhaltsam mit renommierten Gästen aus der Szene gesprochen und mit den Hörerinnen und Hörern stetig mit gelernt werden.

Die Folgen reichen von einer bloßen Übersicht („Was ist Legal Tech?“) über Episoden, in denen die Blockchain und Smart Contracts von Juristen erklärt werden hin zu konkreten Legal Tech Anwendungsfeldern. Auch Frau Prof. Dr. Dr. Rostalski von der Uni Köln und Schirmherrin des Labs war bereits zu Gast und hat über Legal Tech und Strafrecht und die Strafbarkeit bei der Nutzung von selbstfahrenden Autos gesprochen.

Daneben liegt der Fokus nicht nur auf Legal Tech, sondern auch auf den Einwirkungen von Technologie oder der Innovation im Recht.

Bei Smart Sentencing ging es um einen ganz konkreten Anwendungsfall von Technik im Recht: Die Strafzumessung hängt in Deutschland statistisch auch von dem Ort ab, an dem das Urteil ergeht. Rechtfertigen lässt sich das nicht. Flächendeckende, genaue Erkenntnisse gibt es zu dem Problem bisher aber nicht. Dazu wäre die Auswertung großer Datenmengen notwendig, weil ein Vergleich von Strafzumessungsentscheidungen nur aussagekräftig ist, wenn auch die rechtlich relevanten Unterschiede berücksichtigt werden. Das Projekt Smart Sentencing hat das Potenzial von Legal Tech für diese Aufgabe untersucht. Dazu wurde ein Prototyp entwickelt, der Urteile automatisch nach bestimmten Strafzumessungserwägungen durchsucht und entsprechend klassifiziert. Bei umfassendem Einsatz sind so genauere Aussagen möglich als etwa bei ausschließlicher Berücksichtigung der Daten des Bundeszentralregisters. Vermutlich können die Ergebnisse aber noch deutlich verbessert werden, wenn die Klassifizierung mit künstlicher Intelligenz optimiert wird. Darum wird es bei Smart Sentencing in diesem Jahr schwerpunktmäßig gehen. Am Ende soll eine Datenbank stehen, die zu typischerweise auftretenden Fallkonstellationen Informationen über die Strafzumessungspraxis in ganz Deutschland und Abweichungen in bestimmten Regionen enthält. Diese kann Orientierung für Richterinnen und Richter, Anwältinnen und Anwälte und die Wissenschaft bieten.

Neben diesen beiden langfristigen Projekten wurden verschiedene Veranstaltungen organisiert, zum Beispiel Workshops zu Design Thinking und zu LAWLIFT, einem Programm zur Vertragsautomatisierung.

Bei Interesse an der Arbeit des Legal Tech Lab Cologne schreiben Sie eine Mail an info(at)legaltechcologne.de, melden Sie sich auf https://legaltechcologne.de/ zum Newsletter an oder hören Sie auf allen gängigen Plattformen in den Podcast TalkingLegaltech rein!

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