Erfahrungsbericht "Schülerinnen und Schüler an der Universität" von Antonia Notthoff, Sommersemester 2019 und Wintersemester 2020/21
Über das Projekt „Schülerinnen und Schüler an der Universität“ erfuhr ich im Winter 2019 von einer Freundin. Zwar war mir durch die musikalische Schwerpunktsetzung meiner Schule die Möglichkeit bereits als Schüler die Universität zu besuchen oder von einem Professor unterrichtet zu werden nicht ganz neu, jedoch hatte ich sie nur für naturwissenschaftliche Fächer oder Musik erwartet. Weil ich jedoch bereits zu diesem Zeitpunkt ein Jurastudium anstrebte und naturwissenschaftlich nicht besonders interessiert und ehrlicherweise auch nicht sehr talentiert war, hatte ich mich nie weiter mit dem Thema eines Jungstudiums beschäftigt. Als ich nun erfuhr, dass auch die Juristische Fakultät zu Köln am Projekt teilnimmt, war mein Interesse sofort geweckt, und ich entschied noch am selben Abend eine Bewerbung für das kommende Semester einzureichen. In der Schule hatte ich mich nie direkt unterfordert gefühlt, aber meine Noten waren besonders zur Oberstufe hin recht gut geworden. Dadurch stand auch meine Stufenleitung hinter mir, als ich sie auf meine Bewerbung ansprach. Ich bewarb mich für das Fach „Deutsche Rechtsgeschichte“ bei Herrn Professor Haferkamp. Meine Auswahl traf ich besonders aufgrund der Zeiten zu denen die Vorlesungen stattfinden sollten, denn nach meinem erst vor kurzem erfolgten Eintritt in die Oberstufe war es mir wichtig, auch schulisch nicht den Anschluss zu verlieren. Meine Wahl stellte sich als richtig heraus, denn durch die Wahl eines Grundlagenfaches gab es nur eine wöchentliche Vorlesung welche ich besuchte, und keine zusätzlichen Arbeitsgemeinschaften, welche mich zeitlich überfordert hätten. Auch der Inhalt der Vorlesungen sprach mich sehr an und half mir sogar teilweise in der Schule weiter. Anfangs ein seltsames Gefühl den Vorlesungssaal immer als deutlich Jüngste zu betreten, aber ich gewöhnte mich schnell an die Situation und fühlte mich auch sonst durch meine Ansprechpartner*innen in der Universität gut beraten. Auch in der Schule war es mir dank der grandiosen Unterstützung meines Psychologielehrers möglich, nichts zu verpassen. Weil ich wusste, dass eine nicht bestandene Klausur in einem späteren Studium nicht als Fehlversuch gewertet werden würde, nahm ich am Ende des Semesters schließlich unter großer Aufregung an der Klausur teil, welche ich auch bestand. Dies motivierte mich, auch im nächsten Semester wieder ein Jungstudium in Erwägung zu ziehen. Leider lagen die Zeiten der Vorlesungen in diesem Semester für mich sehr ungünstig, und aus Sorge, schulisch zu beschäftigt zu sein, verzichtete ich auf eine weitere Bewerbung. Im folgenden Semester sollte es mir aufgrund der Pandemie nicht möglich sein die Universität wieder zu besuchen, sodass ich erst im Wintersemester 2020/2021 mein Studium wiederaufnahm. Aufgrund meiner guten Erfahrungen entschied ich mich wieder für ein Grundlagenfach. Diesmal hörte ich die Vorlesungen im Fach „Allgemeine Staatslehre“ bei Herrn Professor Hobe. Im Gegensatz zu meinen ersten Erfahrungen fanden diese Vorlesungen jedoch nicht in Präsens statt, sondern online. Diese neue zeitliche Flexibilität gefiel mir sehr gut, weil so fast eine Stunde Fahrtzeit für mich entfiel, und ich spontan entscheiden konnte wann ich die Vorlesungen hören wollte. Auch in diesem Semester habe ich wieder an der Klausur teilgenommen, wobei es sich nun um eine Open-Book-Klausur, also eine Online-Klausur in der sämtliche Hilfsmittel zugelassen sind, handelte. Diese vollkommen neue Erfahrung, alleine zuhause eine Klausur am Computer zu tippen, war zunächst sehr seltsam für mich. Auch technisch machte ich mir Sorgen, dass meine Klausur gar nicht, oder zu spät ankommen würde, aber dank eines Übungsangebotes der Universität wusste ich bereits, wo ich meine Unterlagen hochladen sollte. Dadurch war es mir letztendlich möglich auch dieses Semester erfolgreich mit einer Klausur abzuschließen. Im kommenden Semester werde ich mich für ein reguläres Jurastudium an der Universität zu Köln bewerben, und dank meiner Erfahrungen fühle ich mich in der Wahl meines Studiengangs bestätigt. Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Entscheidung am Projekt „Schülerinnen und Schüler an der Universität“ teilzunehmen für mich genau die richtige war. Beide Semester haben mir eine gute Vorstellung von den Inhalten des Studiums (wenn auch nur in den Grundlagenfächern) vermittelt, und im ersten Semester durfte ich sogar das Unigelände etwas kennen lernen. Abschließend möchte ich mich bei allen Beteiligten an der Universität, die mir den Einblick in ein Studium ermöglicht und den Lehrer*innen, die mich dabei unterstützt haben, bedanken. Ich konnte sehr viel lernen und hoffe, dass auch zukünftig noch viele Schüler*innen ähnlich gute Erfahrungen wie ich machen können werden.