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Presseeinladung: Neues Gerichtslabor öffnet an der Universität zu Köln

Im Labor werden Erfahrungen zusammengetragen, die die audiovisuelle Dokumentation von Strafprozessen bei Gerichtsverfahren in Zukunft unterstützen kann / Einweihung mit NRW-Justizminister Peter Biesenbach

An der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln wird am 22. September 2021 ein neu geschaffenes Gerichtslabor eingeweiht, das Lehre, Wirtschaft und juristische Praxis kombiniert. Das Gerichtslabor wird neben der Universität zu Köln vom Deutschen EDV-Gerichtstag, dem Kölner Anwaltverein e.V., dem Landgericht und der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen getragen. Die technische Lösung und Infrastruktur wird von der Firma Fujitsu bereitgestellt.

In den neuen Räumlichkeiten können Digitalisierungsmöglichkeiten im Gerichtssaal getestet und dafür geeignete Technik erprobt werden. Studierende können unter realistischen Bedingungen in Zukunft in die Rollen von Staatsanwält:innen oder Verteidiger:innen schlüpfen und sich auf die praktische Arbeit bei Gericht vorbereiten. So werden sie realitätsnah auf ihre spätere Berufspraxis vorbereitet. Parallel dazu wird im mit moderner Videotechnik ausgestatteten Labor an der Einführung eines audiovisuellen Protokolls für Strafprozesse geforscht.

Termin:
Mittwoch, 22. September 2021, 12.00 Uhr
„Pressetermin zur Einweihung des neuen Gerichtslabors“
Gerichtslabor, Gebäude 414, 7. OG, Bernhard-Feilchenfeld-Strasse 9, 50969 Köln
Livestream-Link: https://youtu.be/VXjbS2tBWfM

Interessierte Journalist:innen sind herzlich zur Teilnahme vor Ort eingeladen. Aufgrund der Hygienebestimmungen und der limitierten Plätze wird um eine vorherige Anmeldung per E-Mail an pressestelleSpamProtectionuni-koeln.de gebeten.

„Ich freue mich sehr, dass sich mit dem Deutschen EDV-Gerichtstag, dem Kölner Anwaltverein e.V. und dem Landgericht, der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen und der Universität zu Köln so viele unterschiedliche Institutionen zusammengefunden haben, um für den Strafprozess eine praktische Digitalisierungsperspektive zu entwickeln“, sagt Landesjustizminister Peter Biesenbach zur Projektidee. „Gut, dass wir mit der Hilfe eines Partners wie Fujitsu dies schon jetzt in die Forschung und in die universitäre Ausbildung bringen können.“

Prof. Dr. Dr. Frauke Rostalski von der Rechtswissenschaftlichen Fakultät an der Universität zu Köln sagt: „In einer Verhandlung werden oftmals unzählige Informationen zusammengetragen, was sich teilweise über mehrere Monate bis Jahre hinziehen kann. Doch: Vergessen ist menschlich und Eindrücke einer Situation verblassen mit der Zeit.“

Im Rahmen des Forschungsprojekts „Elektronischer (Straf-)Gerichtssaal der Zukunft“ sollen künftig Chancen und auch Risiken bzw. Grenzen der im Gerichtslabor erprobten neuen Methoden durch praktische Anwendung erkannt und möglicher Reformbedarf im Bereich der Strafprozessordnung ausgemacht werden. Biesenbach: „Auf die Ergebnisse dieses Forschungsprojekts bin ich besonders gespannt. Hier liegt möglicherweise großes Potenzial zur Beschleunigung von Verfahren.“

Nicht nur für die Forschung, auch für die juristische Ausbildung an der Universität zu Köln hat das Gerichtslabor den Verantwortlichen zufolge einen wichtigen Mehrwert: Es eignet sich als Trainingsraum für „Moot Courts“ (internationale studentische Wettbewerbe in der Simulation von Gerichtsverfahren). „Hoffentlich können wir auch bald wieder Moot Courts nicht nur über Zoom, sondern in Präsenz abhalten – im Kölner Gerichtslabor sind wir dafür nun bestens ausgestattet“, fügt Frauke Rostalski hinzu.

Für die vielfältigen Nutzungsanforderungen stellt die Firma Fujitsu eine Lösung und das technische Equipment zur Verfügung. Das Herzstück dieser Lösung ist Fujitsu ARCONTE, ein vor Ort eingerichtetes System zur Aufzeichnung, Speicherung, Verwaltung und Verteilung aller audiovisuellen Protokolle, die im Gerichtslabor entstehen. „Wir freuen uns besonders, dass wir mit unserer in anderen Ländern bereits bewährten ARCONTE-Lösung nun auch zur Digitalisierung der deutschen Justiz beitragen können. So schaffen wir es, die Effizienz in der Justiz zu steigern, Richter:innen von administrativer Arbeit zu entlasten, Transparenz für alle Prozessbeteiligten zu gewährleisten und die Rechtssicherheit zu erhöhen“, sagt Juan Perea Rodríguez, Geschäftsführer der Fujitsu Technology Solutions GmbH.

Das Gerichtslabor wird von der Kölner Universitätsstiftung mit einer Summe von 80.000 Euro im Rahmen der Förderung moderner Hochschullehre unterstützt.

Programm:
12:00 Uhr: Begrüßung durch das Dekanat der Rechtswissenschaftlichen Fakultät
12:10 Uhr: Intro-Video
12:15 Uhr: Pressekonferenz und Statements von:

  • Peter Biesenbach, Minister der Justiz des Landes NRW
  • Juan Perea Rodríguez, Geschäftsführer der Fujitsu Technology Solutions GmbH
  • Prof. Dr. Dr. Frauke Rostalski, Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität zu Köln
  • Markus Hartmann, Leiter der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime NRW

12:35 Uhr: Hands On Session kombiniert mit Fragerunde

 

Inhaltlicher Kontakt:
Professor Dr. Dr. Frauke Rostalski
Institut für Strafrecht und Strafprozessrecht
Universität zu Köln
+49 221 470 4279
Frauke.rostalskiSpamProtectionuni-koeln.de

Presse und Kommunikation:
Jürgen Rees
+49 221 470 3107
j.reesSpamProtectionverw.uni-koeln.de

LINK:
https://e-court.jura.uni-koeln.de/ Forschungsprojekt elektronischer (Straf-) Gerichtssaal der Zukunft