An der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln fand am 25.07.2025 die dritte Auflage des Europäisch-Chinesischen Forums junger Juristinnen und Juristen in Verbindung mit dem Symposium „Neue Bereiche und Entwicklungen in der EU-China-Rechtswissenschaft“ statt. Die Veranstaltung, die vom Lehrstuhl für Straf- und Strafprozessrecht von Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Waßmer gemeinsam mit führenden Fakultäten und Forschungsinstituten aus China und den Niederlanden organisiert wurde, zog über 100 Fachvertreterinnen und Fachvertreter aus verschiedenen Ländern an. Mehr als 80 Teilnehmende waren persönlich in Köln anwesend.
Die Eröffnung im neuen Senatsaal des Hauptgebäudes der Universität zu Köln leitete Frau Prof. Dr. Liuhua Shen (Universität Augsburg). Sie skizzierte die Entwicklung des Forums seit seiner Gründung 2023 und betonte dessen Rolle als Plattform für intensiven wissenschaftlichen Austausch junger Juristinnen und Juristen beider Kontinente. Anschließend richteten Herr Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Waßmer (Universität zu Köln), Herr Prof. Dr. Prof. h.c. Thomas M.J. Möllers (Universität Augsburg) sowie Herr Prof. Dr. Weijiang Pan (Beihang-Universität, Peking) Grußworte an die Anwesenden und würdigten die Bedeutung des internationalen Dialogs.
Das Tagungsprogramm gliederte sich in Haupt- und Parallelforen. Diskutiert wurde ein breites Spektrum an Themen: von Blockchain und Smart Contracts über rechtliche Rahmenbedingungen des autonomen Fahrens bis hin zu Entwicklungen im Strafrecht und neuen Fragen des Zivilrechts, etwa der Risikoverteilung bei Vertragsstörungen. Fachvorträge zu grundlegenden Theorien, etwa zur Systemtheorie im Recht oder zu Hegels Freiheitsbegriff, ergänzten die praxisnahen Beiträge. Die internationale Zusammensetzung der Panels und der Preisjury – mit Teilnehmenden, Jurorinnen und Juroren aus China, Deutschland, den Niederlanden, Singapur und Taiwan – verlieh den Diskussionen und der Bewertung der Beiträge eine besondere fachliche Tiefe und Vielfalt.
Besonderes Gewicht lag auf den Präsentationen von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern. Sie erhielten im Rahmen zweier spezieller „Youth Sessions“ Gelegenheit, ihre Forschungsergebnisse vorzustellen und in einen direkten Dialog mit erfahrenen Professorinnen und Professoren zu treten.
Ein Höhepunkt des Forums war die feierliche Preisverleihung für herausragende Nachwuchsbeiträge. Besonders erfreulich: Vier der sechs Auszeichnungen gingen an die Universität zu Köln. Prämiert wurden Nina Wieland („Fitness to Stand Trial in Historical and Comparative Contexts: National and International Approaches“), Damien Nippen („Logical or Rhetorical: How does a Judge reach a Verdict?“), Linda Tiggemann („The Criminal Liability of Drinking Spiking under German Criminal Law“) sowie Veronika Albach und Christoph Hollmann („50 Years of the 2nd Criminal Law Reform Act: Past, Present and Future of the General Part of German Criminal Law“). Zugleich verdienen auch die beiden weiteren Preisträgerinnen höchste Anerkennung: Manyi Su (Beihang-Universität Peking und Humboldt-Universität zu Berlin) sowie Yamin Fu (Universität Hamburg) überzeugten mit exzellenten Beiträgen, die das hohe wissenschaftliche Niveau des gesamten Preisträgerfeldes unterstreichen.
Das Forum endete mit einer zusammenfassenden Reflexion durch den Gastgeber Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Waßmer und Frau Prof. Dr. Li Zhang (China University of Political Science and Law, Peking), die die wissenschaftlichen Ergebnisse bündelten und die Bedeutung kontinuierlicher Zusammenarbeit hervorhoben.
Bericht: Po-Shun Chang